Doxa schlägt mit der im Mai 2023 lancierten Clive Cussler Edition (Ref. 840.80.031.15) sprichwörtlich ein neues Kapitel auf: die Taucheruhr ist dem vor drei Jahren verstorbenen amerikanischen Bestseller-Autor gewidmet, der zeitlebens selbst beigeisterter Fan der Marke gewesen ist und seinem Romanhelden und Alter Ego „Dirk Pitt“ sogar mehrfach eine Sub ans Handgelenk geschrieben hatte.

Clive Cussler (15. Juli 1931 bis 24. Februar 2020) dürfte hierzulande allenfalls nicht ganz so bekannt sein wie in seiner Heimat, dort schaffte es mit seinen insgesamt 85 veröffentlichten Büchern mindestens 17 Mal auf die Besteller-Liste der New York Times, und die verkaufte Auflage seiner Publikationen liegt bei über 100 Millionen Exemplaren. Die Romanverfilmung von „Sahara„ im 2005 mit Matthew McConaughey in der Rolle von Pitt brachte zwar nicht den erhofften kommerziellen Erfolg an der Kinokasse, aber immerhin eine Doxa Sub 300 Professional auf die Leinwand. Logischerweise gab’s in der Vergangenheit auch schon die eine oder andere limitierte Edition zu dem Thema, darunter auch eine für die im Jahr 1979 von Cussler gegründete (und massgeblich finanzierte) National Underwater and Marine Agency (NUMA), die bereits zahlreiche bedeutende Schiffswracks aufspüren und heben konnte. Die aktuelle Uhr geht hier zumindest stilistisch in eine ziemlich andere Richtung:

Doxa stellte im Mai 2023 in New York gemeinsam mit Cusslers Sohn Dirk eine Neuinterpretation der 42,5 mm grossen und normal bis 1’200 Meter wasserdichten SUB 300T mit künstlich gealtertem Gehäuse vor. Die Sub 300T Clive Cussler kommt laut Hersteller „mit einem handgefertigten Zifferblatt, das an einen historischen Kompass erinnert, und die Verwendung von patiniertem Stahl bei der Uhr, dem Armband, der Faltschliesse und der Dornschliesse sollen dem Modell einen wettergegerbten Look verleihen, der perfekt an die Handgelenke der Abenteur er in einem von Cusslers Romanen passt.“ In die Lünettenflanke ist die individuelle Nummer jeder Uhr eingraviert, und die Datumsscheibe erinnert an den Geburtstag des Autors: die 7, 15 und 31 werden in Rot angezeigt.

„Mutig. Kreativ. Abenteuerlustig. So packte mein Vater das Leben an. Gleich, ob er nach historischen Schiffswracks suchte oder Abenteuergeschichten erzählte, er war immer originell und einzigartig. Eigenschaften, die in dieser Doxa Uhr, die seinen Namen trägt, perfekt zur Geltung kommen. Ich danke der Marke Doxa von ganzem Herzen dafür, dass sie das Vermächtnis meines Vaters mit einer Uhr ehrt, die seinen Mut, seine Originalität und seinen Forscherdrang verkörpert.“

Dirk Cussler, Autor und Sohn von Clive Cussler

Auf dem Gehäuseboden der Uhr sind die Namen von Schiffswracks und anderen historischen Artefakten eingraviert, die die NUMA bis 2022 entdeckt oder untersucht hat, und Doxa wird mit einem Teil des Erlöses die NUMA auch finanziell unterstützen. Der Listenpreis liegt entsprechend bei USD 2’690.00 resp. CHF 2’590.00 (zum Vergleich: eine reguläre Sub 300T mit Edelstahlband und Heliumventil kostet $1’890.00), Werk ist das Sellita SW 200 mit 38 Stunden Gangreserve.

Jede Uhr wird mit einem passenden Edelstahlband in Reiskorn-Optik und einem zusätzlichen, beigefarbenen NATO-Armband geliefert. Darüber hinaus ist auch ein schwarzes FKM-Kautschukarmband mit einer Faltschliesse aus Edelstahl in Patina-Optik zum Kauf erhältlich (CHF 470.00).

Ein neuer Ansatz für neue Kunden

Doxa hat sich bei der Clive Cussler Edition bewusst gegen ein oranges Zifferblatt, resp. eine herkömmlichere Edition der Sub entschieden. Anstelle dessen kommt erstmals ein sandfarbenes Zifferblatt mit Windrose zum Einsatz, und – der berühmte „Elephant in the Room“ – ein Gehäuse mit einem betont abenteuerlichen Finish. Ähnliches hatten zuvor schon Marken wie Zenith, Montblanc oder Tudor umgesetzt, insofern ist das Ganze hier sicher schon etwas weniger ungewohnt, aber natürlich nicht zwingend die Wunschlösung für Hardcore-Fans, die auf das gefühlt 67. orange Zifferblatt gehofft hatten und ihre Uhren möglichst lange in Neuzustand halten möchten. Umgekehrt bewegt sich Doxa wegen der Sub ohnehin in einem recht engen Korsett (eine Fliegeruhr würde momentan noch weniger gut ins Portfolio passen), die hier gezeigte Umsetzung ist somit schon recht viel gestalterisches Neuland für Doxa, was auch eine Entschädigung für das wenig überraschende Werk ist. Damit alleine verdient die Marke ein dickes Kompliment, zudem dürften nur so neue Zielgruppen erreicht werden, was bei 100 Millionen verkauften Cussler-Büchern ein ziemlich grosses Potential darstellt. Apropos Feld: am NATO-Band wirkt die Uhr schon fast wie eine Field-Watch.

Unabhängig der Kategorisierung der bis 300 Meter wasserdichten Uhr: Die Sub 300T Clive Cussler Edition sieht am Arm gut aus. Vor allem am Textilband kommt das Gehäuse gut zur Geltung, am Metallband ist der „stonewashed“ Look dann allenfalls doch etwas sehr dominant. Und vielleicht wäre der „Clive Cussler“ Aufdruck auf dem Zifferblatt besser auf dem Gehäuseboden aufgehoben gewesen, der wiederum ist aber in der aktuellen Form eine Augenweide. Das Heliumventil ist hier allenfalls etwas Overkill, nachdem die Uhr – im Gegensatz zu den anderen 300T-Modellen – laut Website der Marke nicht mit einem bis 1’200 Meter geprüften Gehäuse ausgestattet worden ist.

Fazit: Doxa ist es gelungen, mit der Clive Cussler Edition eine überraschende Uhr zu präsentieren. Und so wie halt nicht jedes Buch von Cussler für einen Literatur-Nobelpreis in Frage kommt, aber dennoch seine Leser zu packen und unterhalten vermag, so darf vielleicht auch eine Uhr einfach mal nur gut am Handgelenk wirken, auch wenn der Preisunterschied zum regulären Modell selbst mit dem aufwändigeren Gehäuseboden und der Datumsscheibe etwas schmerzhaft ist. Einen starken Auftritt am Handgelenk schafft die Sub am Textilband mit links, womit retrospektiv das Stahlband zu Gunsten eines etwas tieferen Preises vielleicht optional hätte angeboten werden können. Damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):

Technische Daten Sub 300T

Das Ganze in Bewegung gibt’s hier.